Überlegungen zur Inhaltlichen Planung einer Website

Viele Menschen kommen auf mich zu, weil sie eine Website haben möchten. Natürlich haben die meisten von ihnen keine genaue Vorstellung davon und das ist schlecht. Denn wie sollte man hier ein passendes Angebot schreiben können? Meine zumeist erste Frage ist dann: “Was ist das Ziel?” oder besser: “Was wollen Sie mit der Website erreichen?”. Hier einige Gedanken die bei der Beantwortung dieser Fragen helfen können:

Warum eine Planung?

Natürlich befinden Sie sich schon längst in der Planung der eigenen Website. Sonst würden Sie diesen Artikel wohl auch nicht lesen.
Man ist oft selbst von der gefunden Idee einer neuen Website so sehr überzeugt, dass man sich eigentlich sofort hinter den PC klemmen und an der Website arbeiten möchte. Aber eine konkrete Planung hilft nicht nur Schritt für Schritt zu klären, welche Punkte abgearbeitet werden sollen, sondern auch den roten Faden bei der gesamten Aktion zu wahren.

Viele weitere Dinge bzw. weitere offene Fragen kommen auf Sie zu. Sie sollten diese jetzt auf alle Fälle beantworten.

Welche Funktion soll die Website besitzen?

Welche Art von Website wollen Sie betreiben? Wollen Sie Fragen von betroffenen Besuchern beantworten? Wollen Sie Ihnen beim Abnehmen helfen und einen Kalorienrechner anbieten? Immerhin gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Sie eine Website schließlich für die Besucher attraktiv machen.
Bei einer Seite zum Thema „Abnehmen“ können Sie eine Art Frage-Antwort-Portal anbieten. Dazu können Sie die Fragen an Profis weitergeben oder aber auch die Besucher antworten lassen.
Alternativ können Sie sich selbst als Versuchsperson zur Verfügung stellen und zeigen, was Sie denn praktisch selbst tun um abzunehmen.

Welche Features soll die Website besitzen?

Je nach Typ Ihrer Website und Ihrem Ziel sollten Sie spezielle Funktionen einbauen und/oder auch bei den Mitbewerbern nachsehen, was diese denn insgesamt so tun. Was können Sie besser machen als andere?
Bei einer Seite zum Thema „Abnehmen“ wäre natürlich ein BMI-Rechner ein geeignetes Tool. Für eine Webdesign-Seite könnten Sie einen Button einbauen der sofort errechnet, welchen Pagerank die Besucherwebsite hat. Hier gilt: Bringen Sie den Besucher sofort dazu, sich mit der Website zu beschäftigen oder mit ihr zu „spielen“.

Wie bauen Sie den Inhalt auf?

Idealerweise findet sich auch hier eine Art roter Faden wieder. Genau wie in einem Buch. Wer Schritt für Schritt vorgeht macht es dem Leser leichter, dem Inhalt zu folgen. Immerhin kann er dann länger auf der Website bleiben, findet sie interessant und kommt schließlich wieder, weil er vielleicht wissen will wie es weiter geht.
Schließlich geben Sie dem Besucher eine Art Startpunkt, wenn er neu auf die Website angekommen ist, aber Ihr Inhalt schon so weit vorangeschritten ist dass er bei einem neuen Einstieg eventuell nicht mehr sofort einfach einsteigen kann.

ThinkTraffic Links
Dem User mit den am häufigsten gelesenen Artikeln schon auf der Startseite abholen.Einstieg eventuell nicht mehr sofort einfach einsteigen kann.

Als Beispiel dient die Website thinktraffic.net (jetzt: The Sparkline). Dort befand sich in der rechten Seitenleiste sofort der Menüpunkt „New here? Start with these“. Zu Deusch: „Neu hier? Starten Sie mit diesen Inhalten:“. Dazu passend das Bild oben.
Analysieren Sie sich selbst, wenn Sie zum ersten mal auf die Website gelangen. Welchen Menüpunkt klicken Sie zuerst an und warum? Sie stellen sicherlich fest, dass fesselnde Überschriften sehr verlockend sind und dafür Sorge tragen, dass der User am Ball bleibt.

Welche Menüpunkte sollte es geben?

Das Thema Menüpunkte ist unbeschreiblich wichtig, da es maßgeblich dafür verantwortlich ist, wie ein potentieller User sich auf Ihrer Website bewegt. Legen Sie sich eine Art Mindmap (also eine Art Gedankenkarte) an. Benutzen Sie dazu ruhig einen Zettel und einen Stift.

 

Mindmap einer Abnehm-Seite (Menüstruktur)
Beispiel einer Menüstruktur

Wann soll die Website online gehen?

Grundsätzlich sollten Sie es so angehen wie Google: Lancieren Sie ein Projekt, sobald die Grundidee steht. Immerhin wachsen Projekte ebenso mit den Besuchern. Wenn Sie das jedoch nicht möchten ist es sinnvoll ein Releasedatum festzulegen. Also ein Datum an dem die Website online gehen soll. Dadurch erhöhen Sie nicht nur Ihre Motivation sondern können einem fixen Ziel und einem genauen Zeitpunkt entgegenarbeiten.

Wie viel darf die Website kosten?

Sicherlich ist auch der finanzielle Rahmen ein Punkt auf Ihrer Liste. Nicht jeder kann sich ein Werbebudget von mehreren hundert oder tausend Euro im Monat leisten. Das ist auch nicht die Voraussetzung. Sie sollten sich aber dennoch vorher informieren wie viel ein Webspeicherplatz kostet, wie hoch die laufenden Kosten sind und was es eventuell kosten wird, wenn Ihre Besucherzahlen plötzlich in die Höhe schnellen. Es reicht nämlich oft nicht, einfach den Speicherplatz zu erhöhen. Oft bringt eine Besucherexplosion auch weitere technische Änderungen mit sich. Das muss zwangsläufig nicht viel kosten. Sie sollten es aber an dieser Stelle auf alle eingeplant haben.
Zwei Möglichkeiten bieten sich an um Ihre Kosten im Auge zu behalten:

  1. Top-Down-Methode
    Hier geben Sie ein bestimmtes Budget vor und erledigen das, was Sie letztendlich für wichtig erachten zuerst. Bleibt Budget übrig können Sie weitermachen.
  2. Bottom-Up-Methode
    Sie erfassen zuerst alle Wünsche und lassen diese kalkulieren oder kalkulieren Sie selbst.

Wie soll die Website aussehen?

Auch das so genannte Corporate Design ist wichtig. Immerhin sollen alle möglichen Webauftritte, wie z.B. ihre Website, der Auftritt bei Facebook und Twitter, Ähnlichkeiten aufweisen. Wie genau, ist am Anfang noch gar nicht relevant. Sie sollten sich aber folgende Fragen stellen:

  • Wollen Sie eine bestimmte Altersgruppe ansprechen?
    Dann nutzen Sie wahrscheinlich eher peppigere Farben und eine andere Sprache in Ihren Artikel.
  • Handelt es sich um ein professionelles Publikum (Unternehmer) oder um Privatpersonen (Hobbyisten)?
    Dann nutzen Sie sicherlich eher neutrale und nüchterne Farben. Das muss aber nicht zwingend so sein. Es gibt zahlreiche Gegenbeispiele die ebenfalls funktionieren.
  • Wollen Sie ausschließlich Informationen bereitstellen oder auch interaktive Medien (Videos, Slideshows)?
  • Online: Websites planen und gestalten von der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen (ging leider offline)
  • Online: Richtlinien für Webmaster von Google